Wer bei der Geschichte des Apfel sinngemäß bei Adam und Eva beginnt – der muss die Zeit rund 12.000 Jahre zurückdrehen und landet im zentralasiatischen Raum. Dort, wo heute Kasachstan auf unseren Landkarten zu finden ist, liegt der Ursprung des Apfels, wie wir ihn heute kennen.
Genauer gesagt, im Gebiet des westlichen Tien-Shan-Gebirges, dem Himmelsgebirge – der Apfel ist also wahrlich eine himmlische Frucht. Forscher:innen am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena sind der Geschichte des Apfels auf den Grund gegangen und haben herausgefunden, dass unsere heute bekannten Äpfel auf eine Mischung von mindestens vier Wildapfelarten zurückgehen. Genetisch haben sie sich jedoch kaum verändert – trotz der großen Sortenvielfalt.
Äpfel und ihre fruchtige Sippschaft
Botanisch gesehen gehören Äpfel zur Familie der Rosengewächse. Der Österreicher:innen Lieblingsobst ist also mit Hagebutten, Kirschen oder Himbeeren verwandt. In der Größe unterscheiden sich die Äpfel aber deutlich von ihren kleineren, fruchtigen Verwandten. Was übrigens laut der Forscher:innen des Max-Plack-Instituts auch zu unterschiedlichen Arten der Verbreitung geführt hat. Während die kleinen Früchte von Himbeere und Kirsche von Vögeln und vielen Wildtieren gefressen und so deren Samen durch die Tiere verbreitet werden, funktioniert das bei Äpfeln nicht.
Von Mammuts und Menschen
Hier mussten größere Säugetiere wie Wildpferde oder – ja, richtig gelesen – das Mammut ans Werk. Sie waren groß genug, um die Wildäpfel zu fressen und deren Samen zu verteilen. Ohne den Menschen wäre aus dem Apfel aber wohl nicht das geworden, was er heute ist. Ein weltweit vielgeliebtes und -verspeistes Obst. Denn für die globale Verbreitung des Apfels ist der Mensch verantwortlich. Über die Handelsrouten der Antike gelangten die Äpfel aus dem asiatischen Raum über das Mittelmeer bis nach Nordeuropa und somit auch in die Steiermark. Hier wurden allein in diesem Jahr fast 140.000 Tonnen Äpfel geerntet. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Apfelanbau in der Steiermark übrigens im Jahr 1074 im Benediktinerkloster Admont.