Bei einem Osterspaziergang kann man sie bereits bewundern – die zarten Blüten mancher Obstbäume. Aber was ist was? Für den Laien sind die Blüten von Obstbäumen oft schwer zu unterscheiden. Zieht man Blühzeit und Baumrinde mit ein, wird es schon beträchtlich leichter Apfel-, Kirsch-, Birn- oder Marillenbaum voneinander zu unterscheiden.

Nach den Frühblühern und einigen Sträuchern, entwickeln pünktlich zu Frühlingsbeginn auch die Obstbäume ihre ersten Blüten. Doch wer genau hinschaut merkt: während so mancher Obstbaum bereits in voller Blüte steht, tut sich da oder dort noch recht wenig, denn nicht alle Obstbäume blühen gleichzeitig. Wenn man die Reihenfolge der Blüte kennt, ist das auch eine gute Stütze bei der Unterscheidung der einzelnen Blüten.

Als grobe Einteilung kann man sich merken: Die Steinobstsorten eröffnen die Obstbaumblüte. Hier lassen sich mittlerweile bereits im März die ersten Blüten entdecken. Marillen, Pfirsiche und Zwetschken machen den Start – es folgen Süß- und Sauerkirschen. Währenddessen reifen auch die Blüten des Kernobstes bereits heran und ab Mitte April färbt sich beispielsweise das Steirische Apfelland in ein Meer aus rosa Blüten.

 

Äpfel mit Birnen vergleichen

Damit haben wir bereits das Charakteristikum der Apfelblüte festgehalten. Ihre an und für sich weißen Blütenblätter haben nämlich eine rosa Rückseite, welche die Blüten nicht nur besonders hübsch aussehen, sondern sie auch sehr einfach von der zur gleichen Zeit in Blüte stehenden Birne unterscheiden lassen. Die Blüte der Birnbäume ist hingegen weiß, rosa oder rot sind meist nur ihre Staubbeutel.

 

Oder doch Kirsche?

Leichter mit der Birne zu verwechseln ist die Kirsche. Stehen die Bäume doch nahezu zeitgleich in ihrer Blüte. Doch gibt es auch hier Unterscheidungsmerkmale, mit denen die Differenzierung gelingt. So wachsen die Kirschblüten in Büscheln und haben auffällig lange Staubgefäße, die aus den Blüten hervorstehen. Jedes Blütenblatt hat zudem eine kleine Einkerbung am oberen Rand. Wer sich noch immer unsicher ist, ob er oder sie es mit einer Kirschblüte zu tun hat, wirft am besten einen Blick auf den Stamm: die glatte Rinde mit ihren Querrillen ist einmalig und kommt so bei keinem anderen Obstbaum vor.

 

Der Schein trügt bei der Marillenblüte

Und wie sieht es nun mit der Marillen- und Zwetschkenblüte aus? Als „Frühblüher“ macht die Marille den Anfang bei der Obstbaumblüte. Der leichte rosa Schein, den die Blüten verbreiten, hat seinen Ursprung dabei nicht von den – bei genauerer Betrachtung – rein weißen Blüten-blättern, sondern vom meist dunkelrosafarbenen Blütenkelch.
Die Kelchblätter der Zwetschke sind länglich und auf beiden Seiten zerstreut behaart. Ihre Staubbeutel sind gelb. Und falls noch Zweifel auftreten: die Baumrinde ist vergleichsweise glatt.

Und noch ein Charakteristikum von Kern- bzw. Steinobst: Die Bäume von Kernobst schieben zuerst Laubblätter und dann erst Blüten. Beim Steinobst ist es genau umgekehrt. Hier bilden sich zuerst die Blüten bevor sich das Grün der Bäume zeigt.

Nun bleibt uns nur noch, euch einen schönen Start in den Frühling zu wünschen – und viel Spaß beim Bestimmen der einzelnen Blüten.